Mittwoch, 27. Juni 2012
Im Bazar von Tscharikar


Der Bazar (persisch für: Markt jedweder Art) von Tscharikar sagt viel über die jüngere Geschichte Afghanistans aus. Spätestens seit 200 Jahren ist Tscharikar eine wichtige und wachsende Stadt. Auf dem Bazar sind zahlreiche Gewerke vertreten: Schmiede, die per Handarbeit alles herstellen, was aus Eisen und Kupfer ist, also: Schaufeln, Hacken, Haken, Öfen, Stühle, Messer, Karaffen und so weiter. In einer anderen Straße sind fertigen Schreiner Möbel, Hacken- und Schaufelstiele. Wieder woanders stellen Eimermacher Eimer aus allen möglichen Kautschukdingen her. Und so weiter. Die Stadt macht einen lebendigen Eindruck. Dennoch sagen viele der Handwerker, die zu der anlässlich unseres Besuches einberufenen Handwerkerversammlung kommen, dass sich besonders im Moment viel verändert. Die Mieten für Läden explodieren, die Art und Weise der Zahlung der Miete - traditionell ein Mal pro Jahr erhoben - verändert sich, der Import von Industrieprodukten aus dem Ausland gefährdet die traditionelle Fertigung. Letzteres stellt die gesamte sozioökomische Struktur des Landes infrage.



Dabei wären manche Produkte sogar bei uns ein Renner. Zum Beispiel: Wassereimer aus alten Autoreifen! Sie sind stabil, flexibel und tragen zur Weiterverwendung von Rohstoffen bei.

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