Donnerstag, 26. Mai 2011
Denkmäler in Afghanistan
In den letzten Jahrzehnten haben in Afghanistan die Menschen schlimm gelitten, und diese Leid ist beileibe für viele Afghaninnen und Afghanen nicht zu Ende. Denkmäler in Afghanistan hatten spätestens seit Beginn der russischen Invasion ebenfalls keinen leichten Stand. Auch danach zeichnete sich kein Ende ab: große Teile Kabuls wurde von Mujjahedin-Milizen schwer zerstört, die Zitadelle von Herat wurde als Militärkaserne benutzt (und daher beschossen) und die Taliban fügten dieser Schändung kulturellen Erbes mit der Sprengung der Buddha-Statuen in Bamyian einen weiteren Tiefpunkt hinzu. Da mag es fast überraschen, dass in Herat vom Ensemble der historischen Minarette (insgesamt 10) noch immer fünf überlebt haben.



Die Stadt und mit ihr der Verkehr wachsen ständig. Bis vor kurzem rumpelte und staubte mitten durch die Minarette der Großstadtverkehr in Gestalt von Lastern, stinkenden Rikschas und knatternden Mopeds. Für die Laster und Autos ist eine Umgehungsstraße gebaut worden, die Mopeds und Rikschas sind durch nichts aufzuhalten. Angesichts der alltäglichen Not genießen Baudenkmäler als Teil des historischen Erbes keine Priorität. Wie lange werden das die restlichen Minarette noch hinnehmen?

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