Sonntag, 1. April 2007
Bergfuehrer Ahmad


Bei der Hash-Wanderung rund um Hadschara hat mir Ahmad sehr geholfen. Der Sohn eines Qatbauern kennt die Berge wie seine Westentasche und kann sich in den fuer ihn wichtigen, einkommensabhaengigen Lebensbereichen in Englisch, Deutsch, Franzoesisch und Italienisch ausdruecken. "Hier ist es wuuuuuuunderschoen! Gar nicht teuer! Venite, solo guardare, non comprare! Where are ju from? C'est un plaisir!" - das sind einige Saetze, die der 13jaehrige herunterschnurrt wie eine Spachkassette. Dabei ahmt er hervorragend den Ton der Sprachen nach und weiss genau, was bei Betaetigung des jeweiligen Satzes passiert. Ein richtiger Bergfuehrer ist er noch nicht, denn dafuer ist er noch zu jung. Wie in Marib (die SZ berichtete im Reiseteil darueber) hat auch hier im Haras-Gebirge die GTZ im Rahmen der Ausbildungskampagne lokale Wanderfuehrer ausgebildet, die die wenigen lauflustigen Reisenden durch die Berge fuehren. Ahmad ist auch ohne Ausbildung auf alles vorbereitet: in seinem Wams hat er Ziegenjoghurt, Wasser und Brot dabei, was er stets anbietet. Und was diese komischen Auslaender fuer Fotos von den Jemeniten wollen, weiss er auch und stellt sich sofort in Pose.

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In die Berge!


"Jemens wilder Norden" - so lautete der Titel eines Films, der ganz friedlich ueber Wasserprobleme, die nicht minder gutwilligen Absichten eines gemeinnuetzigen Vereins zur Rettung der Zisternen und ein tapferes deutsches Entwicklungshelferehepaar berichtete. Die sind zwar nicht in Hadschara (siehe Foto: Staedtchen mit hier praechtig spriessender Qatkultur ringsum) taetig. Aber auch hier koennte ich jetzt den Text anschlagen: rauhe Landschaft, Stammeskrieger, Kalashnikow, kein Wasserzugang.



Nun ist die Gegend weniger wild als das wilde Kurdistan, durch das Hadschi Halef Omar seinerzeit ritt. Mit dem Wasser sieht es hier allerdings wirklich boese aus, selbst wenn die Zisterne hier einigermassen gefuellt ist. Qat braucht Wasser! Und von normaler, das heisst: nicht subventionierter Landwirtschaft koennte hier keiner leben. Was also tun, wenn die importierten Tomaten im Suq zu Preisen verkauft werden, die ein jemenitischer Bergbauer nicht erreichen wuerde? Da bleibt nur der Qat.

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