Mittwoch, 14. Februar 2007
Umgezogen!
Fuenf Wochen im Gaestehaus des DED, was fuer einen Neuankoemmling wirklich Klasse ist, gehen zu Ende. Klasse deswegen, weil Du die Chance hast, alle DED-ler kennen zu lernen. Und das unverkrampfter, als bei irgendwelchen Meetings. Frueh zusammen Kaffee trinken - das laesst mein WG-Leben auf'm Kiez in St. Pauli bis Ende 2006 denken. Und ausserdem bietet das Gaestehaus des DED alles, was das Herz des Ankoemmlings begehrt: Fernseher, eine enorme Videothek aus den Hinterlassenschaften ehemaliger Entwicklungshelferinnen und -helfer, eine nicht weniger umfaengliche Bibliothek aus den Hinterlassenschaften ehemaliger Entwicklungshelferinnen und -helfer, Geschirr aus den Hinterlassenschaften der ehemaligen Entwicklungshelferinnen und -helfer, Waschmaschine, Dachterrasse, Mohamed im Erdgeschoss. Doch nun kenne ich mich ein wenig aus in der Stadt, und ausserdem: Ich ziehe ich in die Altstadt! Jeden Morgen - die Sonne geht ja immer um 6 Uhr auf - gucke ich vom Balkon auf den Gemuesegarten.

Diesen Ausblick geniesse ich - leider nur momentan. Aber ist es nicht ein Geschenk, wenigstens ein paar Wochen auf dieses staedtische Paradies zu schauen?

Leider darf ich hier nur drei Monate bleiben, denn die Hauptmieterin sind gerade im Ausland. Mein Glueck! Vielleicht lerne ich in der angeblich sehr klatschsuechtigen Altstadt jemanden kennen, der sein Haus vermieten will? Freilich: bei aller Romantik ist die Altstadt sicher nichts fuer jedermann, und ich - nach zwei Jahren Aleppo mit Altstadtleben diesbezueglich vorbereitet - wuerde wohl nicht ewig hier wohnen. Aber fuer drei Monate nimmt sich das Wohnen hier aus wie ein Geschenk.



Das Haus ist wunderschoen - und die Einrichtung, die ich nutzen darf, ist mit geschmackvoll nur unzureichend beschrieben. Ich lebe hier gern, auch wenn's nur fuer eine Weile ist.

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Russenklub und Altstadtgaerten
Das Nachtleben von Sana'a ist nicht unbedingt pulsierend, aber daher ueberschaubar. Wir waren neulich im Russenklub, einem Nachtlokal, wo Vadim, der Betreiber aus "Rigalatvia" (das sagt er immer in einem Wort, so wie die US-Amerikaner, die aus Memphistennessee oder Paristexas kommen) Alkohol und Wodka zu horrenden Preisen ausschenkt. Die Musik ist dem Alter des zahlenden Publikums angepasst, also mit deutlichem Akzent auf Ende 70er-Anfang 80er. Die Ausstattung laesst stark an eine 'Disko' im irgendeinem brandenburgischen Dorf denken, die Lichteffekte sind ehrlich, und die Halle wirkt wie ein ehemaliger Huehnerstall. Aber in Sana'a, wo nach 21 Uhr lediglich noch einige Geschäfte und Fruchsaftläden geöffnet haben und Unterhaltung bieten, ist der Russenklub einfach Klasse.

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